Hafenstopp in Nierstein
Infos & Sehenswürdigkeiten
Nierstein: Rheinhessen von seiner köstlichsten Seite
Die Kleinstadt Nierstein liegt im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz, etwa auf halber Strecke zwischen Worms und Mainz. Dank des historischen Ortskerns, darunter die barocken Adelshöfe, das Paläontologische Museum und das Sironabad aus der Römerzeit, haben Sie beim Landausflug im Rahmen von Flusskreuzfahrten in Nierstein die Gelegenheit, in Gedanken weit zurück in die Jahrhunderte zu reisen. Doch nicht nur für Geschichtsinteressierte, sondern auch für Genießer hält die charmante Stadt mit etwa 8.200 Einwohnern einiges bereit: Der „Rote Hang“ ist die Heimat einiger Rebsorten von Weltklasse, die Weinfreunde auf vielen Veranstaltungen von Frühling bis Herbst verkosten können. So ist es kein Wunder, dass Nierstein für wahre Connaisseure ein besonderer Höhepunkt so mancher Rhein Kreuzfahrt ist.
Geschichte: römische Wurzeln und strategischer Brückenkopf
Auf dem heutigen Stadtgebiet befand sich vor ca. 2.000 Jahren die römische Siedlung Bauconica, woran noch heute das Sironabad, ein keltisch-römisches Quellenbad, erinnert. Die erste urkundliche Erwähnung Niersteins geht auf das Jahr 742 zurück. Während des Dreißigjährigen Kriegs und des Pfälzischen Erbfolgekriegs wurden Teile Niersteins zerstört; im späten 18. Jahrhundert wurde die Stadt von den Franzosen erobert. Ab 1816 war sie Teil des Großherzogtums Hessen, welches 1918 zum Volksstaat Hessen wurde. Seit 2017 erinnert ein Denkmal am Rheinufer an den März 1945, als die „Rheinüberquerung bei Nierstein“ durch US-amerikanische Infanteristen zu einem Schlüsselmoment der Endphase des Zweiten Weltkriegs wurde. Über die von ihnen errichteten behelfsmäßigen Brücken gelangten mehr als 60.000 Fahrzeuge der Alliierten nach Südhessen.
Nierstein: Altstadtspaziergänge mit Glockenspiel
Entdecken Sie Nierstein auf Ihrer Rhein Kreuzfahrt während eines gemütlichen Altstadtspaziergangs, den Sie zum Beispiel auf dem Marktplatz beginnen können. Hier befinden sich die barocken Fachwerk-Adelshöfe, wo früher Adelsfamilien wohnten, die unter anderem auch die Reichsämter des Vogtes und des Schultheißes versahen. Spannend: Die Höfe sind bis heute durch ein unterirdisches System miteinander verbunden. Besonders sehenswert sind die Häuser des Freiherrn von Knebel, das barocke Herrenhaus Haxthäuser Hof, der Metternich’sche Hof sowie das Dalberg-Herding’sche Schloss mit seinen beeindruckenden Wandmalereien. Schlendern Sie nach der Besichtigung durch die Gassen zum Marktplatz. Wenn Sie sich in der Nähe von der Gutsschänke St. Urbanshof in ein Straßencafé setzen, haben Sie um 15 und um 17 Uhr auf Ihrer Flusskreuzfahrt die Gelegenheit, dem hübschen Niersteiner Glockenspiel zu lauschen.
Winzer und Kenner feiern den „Roter Hang“ von Nierstein
Im Paläontologischen Museum sind Fossilien und Fußabdrücke von Insekten, Amphibien und Reptilien ausgestellt, die im sogenannten „Rotliegenden“ in der Umgebung von Nierstein gefunden wurden. Das „Rotliegende“ ist eine etwa 290 Millionen Jahre alte, rote Tonschieferschicht, die auch die Grundlage für eine der weltweit besten Weinbergslagen bildet. Am „Roten Hang“, der Nierstein nördlich einschließt, wachsen die Trauben für erstklassige Rheinhessen-Weine, allen voran natürlich der Riesling, denn Nierstein nennt sich selbst auch gern „Riesling-City“. Vom Wartturm aus haben Sie einen wunderbaren Rundblick, nicht nur auf die umliegenden Weinberge, sondern auch bis zum Donnersberg und zum Taunus. Von Frühling bis Herbst können Sie Nierstein auf Winzerfesten und anderen Events auch hervorragend kulinarisch kennenlernen.