Hafenstopp auf Reisen über Sevilla: Wissenswertes über die Stadt
Sevilla liegt im Südwesten Spaniens in der Region Andalusien und hat fast 700.000 Einwohner. Über den Fluss Guadalquivir ist Sevilla mit dem etwa 80 Kilometer entfernten Atlantik verbunden. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde der Strom westlich des Stadtzentrums umgeleitet und eine Schleuse eingerichtet, um Überschwemmungen zu verhindern. Die Innenstadt Sevillas ist jedoch noch immer vom Fluss geprägt, denn es zieht sich ein schmales langes Hafenbecken durch die Stadt, in dem unter anderem auch kleinere Kreuzfahrtschiffe z. B. auf einer Kreuzfahrt rund um Westeuropa vor Anker gehen können.
Die viertgrößte Stadt Spaniens kann auf eine große Geschichte zurückblicken und zieht mit ihrer Altstadt, die zu den größten in Europa zählt, Urlauber aus aller Welt an. Die Universität Sevilla ist die zweitgrößte Spaniens. Entsprechend ist das Leben in der alten Stadt am Guadalquivir nicht nur von traditioneller, sondern auch junger und alternativer Kultur geprägt. Kreuzfahrten führen nur selten direkt über Sevilla, weil größere Hochseeschiffe nicht über den Fluss in den Stadthafen gelangen. Die nächsten Atlantikhäfen sind Huelva und Cadíz, welches unter anderem auf so mancher AIDA Kreuzfahrt, Mein Schiff Kreuzfahrt, Costa Kreuzfahrt und MSC Kreuzfahrt angelaufen wird.
In der Altstadt Sevillas dem Wandel der Geschichte folgen
Die günstige Lage am Guadalquivir, der in einen später versandeten Binnensee mündete, interessierte schon früh Siedler. Vor der Ankunft der Römer trug Sevilla bereits den Namen Hispalis, den die jeweiligen Machthaber immer wieder ähnlich ihrer Sprache veränderten, bis die Bezeichnung Sevilla entstand. Römischer Herrschaft folgte die der Westgoten. Anfang des 8. Jahrhunderts eroberten Mauren die Stadt. Unter der Dynastie der Almohaden wurde Sevilla zur wichtigsten Stadt Andalusiens und es entstanden prächtige Bauwerke, die zum Teil noch erhalten sind.
Im Zuge der Reconquista wurde Sevilla 1248 von Ferdinand III. von Kastilien erobert und verblieb von da an im katholischen Spanien. Im 16. und 17. Jahrhundert besaß Sevilla das Monopol für den Überseehandel mit Amerika und war blühendes Zentrum für Wirtschaft und Kunst. Politik und schließlich auch die Versandung des Guadalquivir führten dazu, das Cadíz Sevilla als wichtigster spanischer Atlantikhafen ablöste. Kreuzfahrtschnäppchen direkt über Sevilla gibt es zwar sehr selten, aber dafür können flexible Urlauber oft eine Kreuzfahrt günstig buchen, die einen der Stadt nahen Atlantikhafen anlaufen.
Sevillas Höhepunkte: Architektur und Gärten
Die berühmteste Sehenswürdigkeit Sevillas, der Palast Alcázar im maurischen Stil, stammt in seiner heutigen Form nicht aus der Zeit der Mauren in Sevilla, sondern wurde erst ab 1364 im Auftrag von König Peter I. von Kastilien von maurischen Handwerkern aus Granada auf den Überresten eines maurischen Palastes errichtet. Über die Jahrhunderte fanden unter anderen Königen bauliche Veränderungen im Stil der Gotik statt, die im Kontrast zur ehemaligen Architektur standen. Sehenswert auf Schiffsreisen über Sevilla sind auch die Gärten des Alcázar, zu denen sowohl ein islamischer Paradiesgarten als auch ein Garten aus der Renaissance, ein englischer Garten und ein Irrgarten aus dem 20. Jahrhundert zählen – ein absolutes Muss für alle Gartenfreunde.
Auch die Kathedrale von Sevilla zählt zu den herausragenden Sehenswürdigkeiten, die man z. B. auf einer der Kreuzfahrten 2024 nicht verpassen sollte. Sie wurde von 1401 bis 1519 dort errichtet, wo sich zuvor die Hauptmoschee befand. Die kunstvolle Architektur, zahlreiche Kunstschätze und prächtige Glasmalereien führten dazu, dass die Kathedrale Maria de la Sede auf die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Der benachbarte und 97 Meter hohe viereckige Glockenturm, La Giralda, ist das frühere Minarett der Hauptmoschee. Die kunstvollen Ornamentmuster am Turm wurden aus gebrannten Ziegeln angefertigt.
Weitere bekannte Highlights im insgesamt traumhaft schönen Sevilla sind der Torre del Oro, ein ehemaliger Teil der Stadt- und Hafensicherung aus dem 13. Jahrhundert, wo heute das Schifffahrtsmuseum untergebracht ist, und das Archivo General de Indias in der ehemaligen Börse.
Spannende moderne Bauwerke, die man in Sevilla nicht übersehen sollte, sind die Schrägseilbrücke Puente del Alamillo und vor allem die moderne Hybridkonstruktion Metropol Parasol, die mit ihrer Länge von 150 Metern und Breite von 70 Metern sowie ihrer organischen Struktur alle Blicke auf sich zieht und das neue Wahrzeichen Sevillas ist.
