Hafenstopp in Shibaozhai

Einen ganz besonderen Felsen in Shibaozhai besuchen

190 Kilometer von Chongqing entfernt liegt eine der größten baulichen Sehenswürdigkeiten, die auf so mancher Flusskreuzfahrt auf dem Yangtze besichtigt werden können. Shibaozhai, was übersetzt in etwa „Steinschatzfestung“ bedeutet. Zunächst handelte es sich nur um einen auffälligen, etwa 200 Meter hohen zerklüfteten Felsen, der bereits in der Ming-Dynastie seinen Namen erhielt, als Tan Hong den Felsen für einen Festungsbau nutzte.

Shibaozhai: Legenden rund um die rote Pagode

Die heutige „Perle der Architektur Südchinas“, die Anlage mit der roten Pagode, entstand später, gegen Mitte des 17. Jahrhunderts während der Qing-Dynastie. Gleich zwei schöne Legenden ranken sich um die Entstehung von Shibaozhai. Eine erzählt davon, dass der riesige Felsen vom Baumaterial übrigblieb, mit dem die Göttin Nvwa den Himmel reparierte. Die andere will wissen, dass einst aus einem Spalt im Felsen fortwährend ein besonders nahrhafter Schatz, nämlich Reis, herausrieselte. Als gierige Menschen die Öffnung vergrößerten, fand das Glück sein Ende und stattdessen errichtete man an dieser Stelle die Pagode. Unabhängig von diesen hübschen Sagen ist die Kreuzfahrtetappe Shibaozhai eine umfängliche Besichtigung wert.

Landausflug: bei einer Kreuzfahrt Shibaozhai entdecken

Sehenswürdigkeiten

  • das Tor
  • die rote Pagode
  • der Tempel

Faktencheck Shibaozhai

  • Beste Aussicht: aus den oberen Etagen der roten Pagode
  • Kultur: architektonische Perle Südchinas, Felsritzungen und -malereien
  • Natur: Herrliche Lage, Spaziergang auf dem Schutzwall
  • Souvenirs: Kunsthandwerk
  • Währung: Renminbi (westlich nach der Währungseinheit zumeist Yuan genannt)

Perle der Architektur: Beispiel für altchinesische Holzbauweise

Vom Flussufer aus, an dem Händler ihre Waren anbieten, gelangt man auf Besichtigungstour während einer Flussreise auf dem Yangtze zunächst zum Eingangstor. Die Anlage besteht aus zwei weiteren Elementen: der roten Pagode und einem Tempel auf dem Gipfel des Felsens. Die 56 Meter hohe Pagode ist direkt in den Felsen hineingebaut und besitzt heute 12 Etagen. Ursprünglich waren es nur 9, die die 9 Stufen des Himmels symbolisierten. Die oberen drei Etagen wurden erst 1956 hinzugefügt, als man die Rote Pagode umfänglich instand setzte. Die Baumeister der Pagode setzten eine besonders seltene Holzbauweise ein, bei der nicht ein einziger Nagel für die Konstruktion nötig war. Für trainierte Besucher empfiehlt es sich unbedingt, die engen Stufen der Holztreppe bis in die Spitze der Pagode nach oben zu steigen. Während sie auf der Felsenseite des Aufstiegs Steinritzungen, Steinmalereien und Inschriften begutachten können, genießen sie auf der Flussseite einen fantastischen Blick über den Yangtze – je höher, desto weiter.

Ein Tempel auf der Spitze von Shibaozhai

Über einen Pfad gelangt man zum Tempel auf der Spitze des Felsens, dem Ganyu Palast. Er wurde in der frühen Qing-Dynastie von Kaiser Qianlong errichtet. Besonders schön anzusehen sind die bunten lebensgroßen Figuren. Heute leben dort keine Mönche mehr, dafür bietet ein Kunsthandwerkgeschäft interessierten Besuchern die Möglichkeit, ein Erinnerungsstück an diesen Ausflug zu erstehen. Übrigens: Beinahe wäre die rote Pagode von Shibaozhai für immer verschwunden – überflutet vom Drei-Schluchten-Stausee. Um das schützenswerte chinesische Denkmal jedoch zu bewahren, ließ die Regierung einen 800 Meter langen und 50 Meter hohen Kofferdamm errichten, von dem 20 Meter als begehbarer Wall aus dem Wasser des Yangtze herausragt.


Die Urheber weiterer Fotos in den wechselnden Angebotsteasern sind im Fotoverzeichnis des Impressums genannt.

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