Hafenstopp in Mingun
In Mingun monumentale Bauwerke bestaunen
Mingun liegt am Ufer des Flusses Irrawaddy etwa zwölf Kilometer nordwestlich von Mandalay im Herzen Myanmars. Berühmt ist der kleine Ort für seine buddhistischen Schreine, Klöster, Denkmäler und nicht zuletzt für den monumentalen Tempel Mingun Pahtodawgyi. Die Spitze des Tempels ist über eine Treppe zu erreichen. Von dort aus bietet sich ein herrlicher Blick auf die Umgebung mit der nahe gelegenen Hsinbyume Pagode, dem Fluss Irrawaddy und den Bergen im Hinterland.
Unweit des Tempels befindet sich die Glocke von Mingun. Die kolossale Bronzeglocke aus dem frühen 19. Jahrhundert hat eine Höhe von vier Metern und einen Durchmesser von fünf Metern. Damit ist sie die weltweit größte noch voll funktionsfähige Glocke. Einige Gehminuten nördlich befindet sich die weiße Hsinbyume Pagode. In ihrem Design und Stil unterscheidet sie sich von den meisten Pagoden in Myanmar. Benannt wurde die im Jahr 1816 erbaute Pagode nach der Gemahlin des damaligen Königs. Wer auf Flusskreuzfahrten Mingun besuchen möchte, kann dies unter anderem auf einem Flussschiff von Nicko Cruises.
Minguns Geschichte: das Erbe der Könige
Der Bau des Tempels Mingun Pahtodawgyi wurde 1790 von König Bodawpaya begonnen, aber nach dessen Tod nie fertiggestellt. Der vollendete Tempel hätte eine Höhe von mehr als 150 Metern haben sollen und wäre damit der größte der Welt gewesen.
Die Hsinbyume Pagode wurde von König Bagyidaw, dem Erben König Bodawpayas, zum Gedenken an seine 1812 verstorbene Gemahlin erbaut. Nach schweren Beschädigungen durch ein Erdbeben im Jahr 1836 ließ König Mindon die Pagode 1874 restaurieren.
Mingun: Buddhas Fußabdruck und ein Gedächtnismeister
Als weitere Attraktion von Mingun, die man auf Flusskreuzfahrten bewundern kann, gilt die Settawya Pagode. Bei dieser handelt es sich um einen buddhistischen Tempel aus dem frühen 19. Jahrhundert, den König Bodawpaya erbauen ließ und der zu den herausragenden Bauwerken von Mingun gehört. Die Settawya Pagode liegt einige hundert Meter vom Fluss Irrawaddy entfernt. Berühmt ist der Tempel für seinen Marmor-Fußabdruck des Buddha. Trotz einiger struktureller Schäden überlebte die Settawya Pagode ein starkes Erdbeben im Jahr 1839. Ihr Innenraum wurde im Anschluss zum Schutz gegen zukünftige Erdbeben verstärkt.
Zu den lokalen Berühmtheiten zählt Mingun Sayadaw. Der 1993 verstorbene buddhistische Mönch war in erster Linie für seine Gedächtnisfähigkeit bekannt. Im Jahr 1985 wurde Mingun Sayadaw als Rekordhalter in der Kategorie menschliches Gedächtnis ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen, da er im Mai 1954 ganze 16.000 Seiten eines buddhistischen kanonischen Textes rezitiert hat. Seine goldfarbene Statue mit schwarzer Brille steht in einem städtischen Pavillon. Am Ortsrand liegt das Kloster, in dem Mingun Sayadaw gelebt hat.