Hafenstopp in Kalocsa: Wissenswertes über den Ort
Das beliebte Ziel von Kurzausflüglern auf Flusskreuzfahrten über Kalocsa gehört zu Südungarn und gilt als eine der ältesten ungarischen Städte überhaupt. 120 Kilometer von Budapest entfernt, liegt die Stadt mit rund 17.000 Einwohnern am östlichen Ufer und ist Mittelpunkt einer landwirtschaftlich geprägten Region. Wenn Sie Paprika schätzen, wird Sie auf Flusskreuzfahrten der Landgang in Kalocsa besonders interessieren, denn hier befindet sich das weltgrößte Anbaugebiet und das Zentrum der ungarischen Paprika-Industrie, die aus dem frischen Gemüse das beliebte Gewürzpulver nach vielen unterschiedlichen Rezepturen herstellt. Ausführliche Informationen rund um diesen wichtigen Wirtschaftsfaktor erhalten Sie im Paprika-Museum und ganz sicher findet sich auch die Gelegenheit, ein kleines Säckchen als Bereicherung Ihres Gewürzregals zu erstehen: ein köstliches Donaufahrt-Andenken.
Unterwegs zu Sehenswürdigkeiten des Bistums Kalocsa
Zu den weiteren Besichtigungstipps für Flussreisen über Kalocsa zählt die Erzbischof-Residenz. Bereits unter König Stephan I. war im Jahr 1001 ein Bistum in Kalocsa gegründet worden. Nach Plänen von Gáspár Oswald entstand die dreigeschossige Residenz in den Jahren 1760 bis 1766. Besonders beeindruckend sind im Innern des Palais die Wandmalereien von Franz Anton Maulbertsch, die im Stil der Grisaille-Malerei entstanden. Neben dem Prunksaal ist ein weiteres Prachtstück die Bischöfliche Bibliothek, die 1784 von Erzbischof Ádám Patachich gründet wurde. Die ursprüngliche Sammlung aus mittelalterlichen Buchbeständen des Klosters und der Privatsammlung des Erzbischofs wuchs bis heute auf die stattliche Größe von über 140.000 Bänden an. Auch der Bischöfliche Park lohnt eine Besichtigung, denn hier wachsen viele seltene Bäume, die zu ausgesprochenen Raritäten zählen. Das Denkmal vor der Residenz erinnert an den Erzbischof und ungarischen Freiheitshelden Pál Tomori.
Eine ganz besondere Domorgel
Der Dom St. Mariä Himmelfahrt ist nicht nur für Freunde von Sakralbauten auf Donaureise, z. B. von Nicko Cruises oder A-ROSA, äußerst interessant. Klassik-Fans dürfte es interessieren, dass Franz Liszt höchstpersönlich die gewaltige Orgel mit 3560 Pfeifen einweihte. Ein Denkmal vor dem Dom erinnert an den großen Komponisten und Pianisten des 19. Jahrhunderts, von dem die Ungarische Rhapsodie stammt. Die Vorläufer des heutigen Doms lassen sich bis in das 11. Jahrhundert zurückverfolgen. Der Dom St. Mariä Himmelfahrt entstand von 1735 bis 1754 nach Plänen von Andreas Mayerhoffer und gilt als ein Meisterwerk des Barock. Die Zwillingstürme an der Westseite sind 65 Meter hoch und schon von weitem gut zu erkennen.
Bunte Volkskunst: Beliebte Souvenirs
Ein Landausflug nach Kalocsa lohnt sich für Kreuzfahrt-Urlauber aber nicht nur wegen des Paprika-Museums, der Bischofsresidenz und des Doms, sondern auch wegen der farbenprächtigen Volkskunst, die Kreuzfahrturlauber gern als Erinnerung mit nach Hause nehmen. Zu den Motiven der bunten Stickereien und der gemalten Verzierungen auf Keramik oder Ostereiern zählen, neben der obligatorischen Paprikaschote, Blumen, Tiere, aber auch geometrische Formen. Wenn Sie diese alte Tradition besonders fasziniert, empfiehlt sich der Besuch des Károly-Viski-Museums, das über Völker, Lebensweisen und Traditionen der Region ausführlich informiert und prächtige Exponate zeigt.
Noch ein letzter Tipp, wie Sie die Zeit während des Landausflugs verbringen, wenn Sie entweder Kalocsa schon kennen oder an Kunst, Kultur und Paprika nicht interessiert sind: In diesem Fall packen Sie am besten Ihre Badesachen ein und verbringen erholsame Stunden im Thermalbad der Stadt, das im Jahr 2002 eröffnet wurde und unter internationalen Flussschiff-Passagieren sehr beliebt ist.