Ein Altstadtjuwel in Burg entdecken
Wer auf einer Elbe Kreuzfahrt die 25 Kilometer von Magdeburg entfernte Stadt Burg besucht, wird über die Schönheit ihrer Altstadt staunen. Die Kleinstadt mit mehr als 20.000 Einwohnern wird aus gutem Grund „Stadt der Türme“ genannt, denn insgesamt fünf Türme prägen die Silhouette von Burg. Außer Türmen aus unterschiedlichen Jahrhunderten hat die Rolandstadt Burg ihren Besuchern mehrere sehenswerte Kirchen, historische Handwerker- und Bürgerhäuser und mehrere Parks und Gärten zu bieten. Man kann ferner mit Fug und Recht behaupten, dass Burg zudem eine Stadt der Gewässer ist. Sie liegt an der Elbe, der Ihle und dem Elbe-Havel-Kanal.
Erste Erwähnung im Jahr 948: Burgs Geschichte
Erstmalige urkundliche Erwähnung fand Burg im Jahr 948, als König Otto I. das Bistum Brandenburg gründete. Doch die Siedlungsgeschichte der Region lässt sich bis in die jüngere Steinzeit zurückverfolgen. Die günstige Lage in der Elbniederung sorgte für fruchtbare und wildreiche Bedingungen. Als maßgeblich für die florierende Wirtschaft sollte sich die Einladung flämischer Siedler zeigen. Man errichtete Elbdeiche, entwässerte feuchten Boden, führte fortschrittliche Handwerksmethoden ein und profitierte von wichtigen Handelsbeziehungen. Vor allem Tuchmachereien, Gerbereien, Brauereien und Viehzucht sind für den wachsenden Reichtum des mittelalterlichen Burgs verantwortlich. Wer während einer Elbe Kreuzfahrt in Burg an Land geht, kann bei Spaziergängen in der Unterstadt bis heute diesen Spuren folgen. Es blieb jedoch nicht bei flämischen Einwanderern. Im 17. Jahrhundert trugen Hugenotten, Wallonen und reformierte Pfälzer dazu bei, dass innovative Produktionsweisen den Wohlstand der Stadt vergrößerten.
Stadtrundgänge auf den Spuren alten Handwerks in Burg
Einst gab es in Burg 19 Gerbereien. Heute kann man in der verbliebenen Historischen Gerberei erfahren, wie einst Leder hergestellt wurde. Sehenswert ist auch das Burger Hugenottenkabinett, ein Fachwerkhaus, das mit seinen Exponaten einen guten Einblick in das Leben der Glaubensflüchtlinge und ihrer Bedeutung für die Wirtschaft der Stadt vermittelt. Das prächtige Rathaus von Burg stammt ursprünglich aus dem 16. Jahrhundert und wurde mehrfach, je nach aktueller Baumode, umgestaltet. 1893 erhielt es ein drittes Stockwerk. In seiner Nähe, auf dem Rolandplatz, befindet sich die imposante Nachgestaltung des einstigen Rolands, der wegen seiner Größe „Roland de Ries“ genannt wird.
Zwei der fünf Burger Türme stammen aus dem Mittelalter: der Hexenturm aus dem 11. Jahrhundert, der Teil der ersten Stadtbefestigung war, und der Berliner Torturm aus dem 14. Jahrhundert, der im Zuge der zweiten Befestigung errichtet wurde. Der Kuhturm aus dem 16. Jahrhundert ist Teil der noch heute teilweise erhaltenen Altstadtmauer. Der Bismarck- und der Wasserturm, beide Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut, vervollständigen das beeindruckende Turmensemble der Stadt Burg bei Magdeburg. Wer im Rahmen von Flusskreuzfahrten, z. B. mit Nicko Cruises, nach Burg kommt, wird angesichts der vielen Sehenswürdigkeiten begeistert sein, denn auch, was geistliche Baukunst betrifft, hat die Stadt in Sachsen-Anhalt viel zu bieten. Zu erwähnen ist hier vor allem die Kirche Unser Lieben Frauen, deren Anfänge bis in das Jahr 1186 zurückzuverfolgen sind. Sie wurde einst ausschließlich aus Feld- und Sandstein errichtet. Nach einem Brand wurde sie, auch kurz Oberkirche genannt, über 300 Jahre neu erbaut und ist heute eine dreischiffige Hallenkirche mit hölzerner Chordecke und einem prächtigen Hochaltar.
Auch die größte romanische Granitbasilika östlich der Elbe, die Unterkirche, ist einen Besuch wert. Die kreuzförmige Pfeilerbasilika ist ein herausragendes Beispiel für die Feldsteinbaukunst. Schließlich ist die Kirche St. Petri für Urlauber auf einer Elbe Kreuzfahrt über Burg höchst interessant; sie wurde Ende es 17. Jahrhunderts den Hugenotten als Pfarrkirche zur Verfügung gestellt, die sie zur heutigen Größe ausbauten. Die neugotischen Gestaltungselemente im Inneren stammen jedoch erst aus dem 19. Jahrhundert.