Im Hafen von Borobudur: Wissenswertes über den Ort
Borobudur ist ein Mahayana-Tempel aus dem 9. Jahrhundert unweit der Stadt Muntilan auf Java, das zu Indonesien zählt. Bei dem Heiligtum handelt es sich um den weltweit größten buddhistischen Tempel, der 2.672 Reliefplatten und 504 Buddha-Statuen besitzt. Die zentrale Kuppel ist von 72 Buddha-Statuen umgeben, die jeweils in einer Stupa sitzen. Etwa 40 Kilometer nordwestlich von Yogyakarta liegt Borobudur auf einer Anhöhe zwischen den beiden Zwillingsvulkanen Sundoro-Sumbing und Merbabu-Merapi. Der Legende nach gilt das hiesige Gebiet als heilig und wurde aufgrund seiner hohen landwirtschaftlichen Fruchtbarkeit als Garten Javas bezeichnet. Die nördlich gelegene Millionenmetropole Semarang befindet sich rund zwei Autostunden von Borobudur entfernt. Norwegian Cruise Line steuert auf seltenen Routen auf Asien-Kreuzfahrten einen Hafen in der Region an.
Borobudurs Geschichte: jahrhundertelang im Verborgenen
Anhand von Reliefs und Inschriften am Fuß des Tempels wird dessen Errichtung auf 800 n. Chr. geschätzt. Dies entspricht dem Höhepunkt der Herrschaft der Sailendra-Dynastie über das Mataram-Königreich in Zentraljava. Jahrhundertelang lag Borobudur unter Schichten von Vulkanasche und Dschungelwald verborgen. Der genaue Grund dafür ist nicht bekannt. Jedoch wurde die Hauptstadt des Medang-Königreiches nach mehreren Vulkanausbrüchen rund um Borobudur zwischen 928 und 1006 in die Region Ostjava verlegt. Dieser Umstand könnte dazu geführt haben, dass der Tempel in Vergessenheit geraten ist.
Während der britischen Verwaltung Javas von 1811 bis 1816 hörte der damalige Gouverneur von einem verborgenen Tempel und ließ Ingenieure die Anlage freilegen. 1835 waren die Arbeiten abgeschlossen.
Religiöse Feste, imposante Bauwerke und eine faszinierende Natur in Borobudur
Die Architektur des Tempels ist javanisch-buddhistisch geprägt und verbindet den indonesischen Ahnenkult mit dem buddhistischen Konzept der Erlangung des Nirwana. Des Weiteren spiegelt der Tempel die Einflüsse der Gupta-Kunst wider und damit die Einflussnahme Indiens auf die Region. Borobudur zieht Jahr für Jahr gleichermaßen unzählige buddhistische Pilger und Urlauber auf Besichtigungstouren an. Die Pilgerreise beginnt am Fuß des Tempels und folgt einem Rundpfad, der durch drei symbolische Ebenen der buddhistischen Kosmologie zur Spitze führt. Der Tempel besitzt ein ausgedehntes System von Treppen und Korridoren mit 1.460 narrativen Relieftafeln an den Wänden und Balustraden.
Seit den 1973 abgeschlossenen umfassenden Renovierungsmaßnahmen wird Borobudur wieder als Pilgerort genutzt. Einmal im Jahr feiern die Buddhisten in Indonesien hier den Waisak Tag. Dieser erinnert an die Zeit, als Siddhartha Gautama höchste Weisheit erlangte und infolgedessen den Namen Buddha Shakyamuni erhielt. Die Zeremonie findet in drei buddhistischen Tempeln statt. Von Mendut brechen die Pilger nach Pawon auf und ziehen schließlich nach Borobudur weiter.
Südwestlich von Borobudur befindet sich der Purwosari-Hügel. Morgendliche Besucher erwartet hier ein spektakulärer Sonnenaufgang zwischen den beiden Vulkanen Merapi und Merbabu. Darüber hinaus lassen sich hier lokal hergestellte Spezialitäten kosten. Dazu zählen etwa traditionelle Palmzuckerspeisen aus Maniok.