Hafenstopp in Münster
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Münster: überall ein Kirchturm
Es heißt, in Münster könne man stets und in jeder Richtung einen Kirchturm erblicken. Sicher ist jedoch, dass man dort so viele Fahrräder in Bewegung sieht wie in kaum einer anderen deutschen Stadt. Für die Förderung des Fahrradverkehrs erhielt die selbsternannte Fahrradstadt Münster bereits einige Preise. Die kreisfreie Universitätsstadt mit rund 300.000 Einwohnern ist absolut sehenswert. Da 65.000 Münsteraner Studierende sind, ist das Flair der ehemaligen preußischen Hauptstadt der Provinz Westfalen sehr jung und lebendig. Schon im Hafen kann man sich davon überzeugen, denn er hat sich in den letzten Jahren vom Güterumschlagsplatz zu einem Ort für Kreative verändert. Zwischen Büros und Restaurants in alten Speicherhäusern und interessanten Neubauten ist viel Platz für Kunst und Kultur. Voller Leben ist auch die Altstadt im Zentrum Münsters, in der viele besondere Perlen der westfälischen Gotik zu bewundern sind.
Urlauber, die oft und gerne Flusskreuzfahrten buchen, werden sich vielleicht wundern, dass sie Münster per Flussschiff von Nicko Cruises erreichen, aber die Kombination mit einer Kanalkreuzfahrt macht es möglich.
Münsters Geschichte als Stadt des Westfälischen Friedens
Man geht davon aus, dass sich bereits im 6. Jahrhundert eine erste Siedlung auf dem heutigen Stadtgebiet Münsters befand. Schriftlich ist jedoch erst die Gründung eines Klosters im Jahr 793 belegt. 799 wurde das Fürstbistum gegründet. Das lateinische Wort für Kloster, Monasterium, gab der nun allmählich wachsenden Siedlung den Namen Münster. 1170 folgten das Stadtrecht und anschließend der Bau der Stadtmauer. Heute zieht sich auf dem Gelände der ehemaligen Befestigung ein Grüngürtel rund um die Stadt, der von Fußgängern, Radfahrern und Skatern gleichermaßen gern genutzt wird. Im Mittelalter florierte Münster als Partner der Hanse. In die Geschichte Europas ging der Name Münster vor allem im Zusammenhang mit dem Westfälischen Frieden ein, der 1648 nach langen Verhandlungen den Dreißigjährigen Krieg beendete. Auf 1773 geht die Universitätsgründung zurück. Entsprechend eines Beschlusses des Wiener Kongresses wurde 1815 (bis 1946) Westfalen ein Teil Preußens und Münster die Hauptstadt der Provinz. Nach dem Zweiten Weltkrieg entschied man sich dafür, den zerstörten Teil der historischen Altstadt wieder zu errichten.
Bummel rund um den Dom von Münster
Der St.-Paulus-Dom bildet das Zentrum Münsters. Er geht in seiner heutigen Gestalt in weiten Teilen auf das 13. Jahrhundert zurück. Seine baugeschichtlichen Anfänge während der Epoche der Romanik erkennt man am besten im Alten Chor und an den Westtürmen. In der Gotik entstand die Basilika. Wer das Glockenspiel mit dem Umzug der Heiligen Drei Könige erleben möchte, sollte sich gegen 12 Uhr, sonntags um 12.30 Uhr, auf dem Domplatz einfinden. Wer mittwochs oder samstags Münster besucht, sollte allein schon deshalb auf den Domplatz, weil dort bis zum späten Mittag ein großer Wochenmarkt mit frischen Produkten aus dem ganzen Münsterland stattfindet.
In direkter Nachbarschaft zum Dom befindet sich auch das gotische Rathaus von Münster. Es wurde in der Mitte des 14. Jahrhunderts mit einem hohen Prachtgiebel errichtet und war Stätte der Unterzeichnung des Westfälischen Friedens. Vor dem Rathaus befindet man sich auf dem Prinzipalmarkt, an dem die reiche Kaufmannschaft im Mittelalter ihre Giebelhäuser errichten ließ. In den schattigen Bogengängen der Nachbarhäuser wurden früher die Waren zwischengelagert, verhandelt und verkauft. Heute bietet sich der Prinzipalmarkt mit seinen teils sehr exklusiven Geschäften für einen Schaufensterbummel oder zum Einkauf an. Am Platz befindet sich auch eines der ältesten Gildehäuser Münsters, das 1589 erbaut wurde und einen besonders kunstvollen Stufengiebel aufweist. An der Mündung des Roggenmarktes und des Alten Fischmarktes in den Prinzipalmarkt erhebt sich eine weitere sehenswerte der zahlreichen Kirchen Münsters: St. Lamberti. Sie wurde von 1375 bis 1450 errichtet. Besucher der Kirche sollten es nicht verpassen, sich die Evangelisten an den Wänden des gegen Ende des 19. Jahrhunderts eingefügten Westportals genauer anzuschauen. Lukas erhielt die Züge Johann Wolfgang von Goethes, Johannes wurde Friedrich Schiller nachempfunden.
Durch das Kuhviertel von Münster
Wer nach den Prachtbauten am Prinzipalmarkt auch verwinkelte Altstadtgassen durchstreifen möchte, geht am besten ins Kuhviertel nordwestlich vom Zentrum. Hier befinden sich vor allem viele Studentenkneipen und hübsche kleine Geschäfte, die keinen Ladenketten angehören.
Schließlich ist noch die barocke Seite Münsters hervorzuheben: die „Barockinsel“ an der Salzstraße mit dem Erbdrostenhof, der heute für große Veranstaltungen genutzt wird, der Clemenskirche, ein runder Zentralbau mit Kuppel, und der Dominikanerkirche, die in ihrem Innern mit einem Werk von Gerhard Richter überrascht. Eine 48 Kilo schwere Metallkugel hängt, von Spiegeln umgeben, als Foucaultsches Pendel an einem fast 29 Meter langen Stahlseil. Wie der Erbdrostenhof und die Clemenskirche wurde auch Münsters Stadtschloss in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts vom Barockarchitekten Johann Conrad Schlaun entworfen. Das Schloss ist heute der Sitz der Universitätsverwaltung. Pflanzenfreunde finden links vom Hauptgebäude den Zugang zum mehr als 200 Jahre alten Botanischen Garten.
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