Hafenstopp in Wolgograd

Wolgograd: moderne Stadt im Zeichen der mahnenden Erinnerung

Die Millionenstadt an der Wolga erhielt erst 1961 den Namen Wolgograd nach dem längsten europäischen Fluss, an dessen westlichem Ufer sie liegt und der wie kein anderer die Mythen und die Geschichte Russlands prägte. Wolgograd erstreckt sich in einer Breite von 10 bis 60 Kilometern entlang des großen Stroms. Traurige Berühmtheit erlangte das wichtige Industriezentrum unter seinem vorigen Namen Stalingrad, den es von 1925 bis 1961 trug. Die Erinnerung an die Schlacht, die zu einem Wendepunkt des Zweiten Weltkrieges wurde, ist hier bis heute lebendig. Wolgograd ist ein beliebter Ziel- und Starthafen für so manche Wolga Kreuzfahrt. Über den Wolga-Don-Kanal kann man auf Flussschiffen von hier aus auf den Don und bis nach Rostow gelangen.

Zarizyn, Stalingrad, Wolgograd: drei Namen einer Stadt

Wegen seiner geographisch attraktiven Lage zwischen Wolga und Don war das heutige Stadtgebiet schon mehrere Jahrhunderte v. Chr. besiedelt. Zarizyn, wie Wolgograd bis 1925 hieß, wurde am 2. Juli 1589 offiziell als südliche Festungsstadt Russlands gegründet. Zunächst auf einer Wolgainsel errichtet, zog die Festung nach einem Brand an das rechte Wolgaufer. Noch im 17. und 18. Jahrhundert zählte die Stadt nur wenige hundert Einwohner. Der wirtschaftliche Aufstieg als Handelszentrum der Region begann Anfang des 19. Jahrhunderts. Zwei Eisenbahnlinien machten Zarizyn in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Verkehrsknotenpunkt. Die Verbindungen zwischen dem Schwarzen Meer und dem Kaspischen Meer sowie zwischen Zentralrussland und dem Kaukasus begünstigten die Entwicklung zur Großindustriestadt. Zur Umbenennung der Stadt in Stalingrad kam es 1925 zu Ehren Josef Stalins, der in Zarizyn während des russischen Bürgerkriegs als Armeekommissar gedient hatte. 1961 erhielt Stalingrad im Zuge der Entstalinisierung den Namen Wolgograd.

Landausflug: bei einer Flusskreuzfahrt Wolgograd entdecken

Wolgograds Flair: Neubauten der 1950er und 1960er Jahre

Top 3 Sehenswürdigkeiten

  • "Mutter Heimat ruft" auf dem Mamajew-Hügel
  • Getreidemühle-Ruine
  • Ewige Flamme

Faktencheck Wolgograd

  • Aussicht über die Stadt: Mamajew-Hügel
  • Kultur: geschlossenes Stadtbild russischer Architektur der 1950er und 1960er Jahre
  • Währung: Russischer Rubel

„Mutter Heimat ruft“ auf dem Mamajew-Hügel in Wolgograd

Vom Stadtbild vor dem Zweiten Weltkrieg ist nichts geblieben. Das völlig zerstörte Stalingrad wurde in den 1950er und 1960er Jahren neu aufgebaut - in der damals typischen spätstalinistischen Architektur. So bietet das moderne Wolgograd heute ein recht geschlossenes Stadtbild, das einen interessanten Einblick in den sowjetischen Baustil der Mitte des 20. Jahrhunderts vermittelt. Die Sehenswürdigkeiten für Besucher, die auf Flusskreuzfahrten Wolgograd erkunden, drehen sich jedoch vor allem um die Themen Erinnerung und Mahnung.

Zwei Stätten sind besonders hervorzuheben: die Ruine einer Getreidemühle, die man als Erinnerung an das Kriegsgeschehen stehen ließ, und der Mamajew-Hügel. Eine monumentale Statue überragt die weitläufige Gedenkstätte der Schlacht von Stalingrad hoch über der Stadt: Ihr Name lautet „Mutter Heimat ruft“ und mit ihren 85 Metern ist sie die höchste freistehende Statue der Welt. Kämpferisch erhebt die eindrucksvolle Gestalt ein 33 Meter hohes Schwert in den Himmel. Obwohl die Statue schon von weitem den Mamajew-Hügel beherrscht, ist sie nur ein Teil des riesigen Gedenkparks, der durch seine Gestaltung, kleinere Denkmäler und andere Details zum Innehalten aufruft. In einer kreisförmigen Halle befindet sich die von einer großen Hand gehaltene „Ewige Flamme“. Unberührt verlässt kein Besucher das weite Areal.

Die Urheber weiterer Fotos in den wechselnden Angebotsteasern sind im Fotoverzeichnis des Impressums genannt.

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